Systemisch ausgerichtetes Clearing

Systemisch ausgerichtetes Clearing

Systemisches Clearing ist eine auf der Grundhaltung und dem Methodenrepertoire des systemischen Beratungs- und Therapieansatzes basierende Hilfe für Familiensysteme, analoge Familiensysteme, Teilfamilien und Kinder und Jugendliche, die eine Krisensituation nicht durch eigene Ressourcen klären und bewältigen können. Im Clearing werden keine Entscheidungen getroffen, sondern familieneigene Lösungen, Ziele und Ressourcen gesucht und aktiviert. Clearing wird als unterstützendes Instrument im lösungs- und ressourcenorientierten Entscheidungsprozess der Jugendhilfe genutzt.

Im Clearingprozess kann die Familie, das Kind, der Jugendliche Einsichten über folgende Aspekte gewinnen:

-    Die Wahrnehmung der aktuellen Familienbeziehungen
-    Die Rollen und Funktionen der Familienmitglieder
-    Veränderungswillen und Motivation
-    Lösungsverhalten, Visionen
-    Ressourcen und Kompetenzen
-    Grenzen und Möglichkeiten des Zusammenlebens

Dieses Angebot der Klärung von Situationen und Themen richtet sich zum Beispiel an Familien, welche aufgrund ihres Hilfebedarfs Unterstützung in Entscheidungsfindungen benötigen (z.B. Fremdunterbringung des Kindes/ Jugendlichen- Ja oder Nein) oder bei denen Klärungsbedarf besteht und die Suche nach der geeigneten Art der weiterführenden Hilfe unterstützt werden soll.

Zu Beginn steht der vertrauensvolle Aufbau einer Zusammenarbeit mit dem Jugendlichen/der Familie. Mit verschiedenen Instrumentarien des systemischen, familienberatenden Ansatzes werden folgende Aspekte prozesshaft dokumentiert:

-    Erfassung der biographischen Daten, der Lebensgeschichte, Familienchronik
-    Überblick über die Symptomhistorie; Darstellung der Belastungsfaktoren aus der Sicht aller Beteiligten, bisheriges Krisenmanagement und Ist- Stand der Situation
-    Umfassender Ressourcencheck; Erfassung der familiären und persönlichen Ressourcen und die des Netzwerks der Familie und des Kindes
-    Aktualitätsabgleich; Beschreibung der Ist-Situation aus Sicht des Kindes/Jugendlichen und der Eltern
-    Lösungsorientierter Prozess; Zielbeschreibungen aus Sicht des Kindes/Jugendlichen und der Eltern, Entwicklung von Lösungsvorschlägen

Am Ende steht die Auswertung und der abschließende Clearingbericht, welcher den weiteren Hilfeplanprozess unterstützt.

Zur Durchführung werden in der Regel 30-35 Fachleistungsstunden angesetzt.

Das Clearing wird von speziell geschulten Fachkräften durchgeführt und dokumentiert.

zurück
Share by: