Projekte sozialraumorientierter Erziehungshilfen

Projekte sozialraumorientierter Erziehungshilfen

Die Schaffung sozialer Netzwerke im Lebensumfeld der Betreuten und die Stärkung der hier angesiedelten förderlichen Ressourcen ist ein wichtiger Inhalt unseres Leistungsangebotes in nahezu allen Betreuungsformen (Ausnahme: Auslandsprojekte).

Demgegenüber bezeichnen wir ein Projekt ausdrücklich als „Sozialraumorientierte Erziehungshilfe“, das sich gleichzeitig an
• junge Menschen, die auf der Suche nach geeigneten Aufenthaltsmöglichkeiten sind
• junge Menschen, die sich Treffpunkte ausgesucht haben, die Konflikte hervorrufen
• junge Menschen, die von Jugendhilfe und Schule nicht mehr erreicht werden oder sich diesen Angeboten verweigern
• junge Menschen, die als sozial benachteiligt, stigmatisiert oder kriminalisiert gelten
• junge Menschen, die bei der Schaffung positiver Lebensbedingungen unterstützt werden sollen
• deren Familien und soziale Netze (z.B. Peer Group, Nachbarschaft)
• und an die Ressourcen (Institutionen, Vereine, sozial engagierte Anwohner) des Wohngebietes wendet.

Einzelne Jugendliche, deren Lebensmittelpunkt die „Szene“ oder die Straße geworden ist, benötigen Begleitung, die stark aufsuchenden Charakter hat und sich den Methoden der Straßensozialarbeit bedient. Bei diesen Jugendlichen ist eine familiäre Einbindung nicht, oder nur in sehr geringem Maße vorhanden, fremd gesetzte Strukturen und Regeln werden abgelehnt, Obdachlosigkeit ist vorherrschend, in der Regel gibt es Drogen- und Prostitutionserfahrungen. Diese Betreuungsform dient zunächst dem Beziehungsaufbau zwischen Jugendlichem und Betreuer als entscheidender Grundlage für eine pädagogische Einflussnahme überhaupt.

Besondere Merkmale dieser Betreuungsform sind:
• Suche und Kontaktaufbau zum Jugendlichen innerhalb seiner „Szene“
• Häufige Präsenz an Szene-Treffpunkten und Kennenlernen seines sozialen Umfeldes
• Unverbindliches Beziehungsangebot in der Anbahnungsphase
• Krisenintervention
• Gesundheitsvorsorge
• Anbindung und Zusammenarbeit mit Institutionen wie z.B. Notschlafstellen, Drogenberatung, etc.
• Entwicklung einer Wohn- und Betreuungsperspektive.

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