Tape Art Werkstatt
Tape Art ist nun auch in Krefeld angekommen! Dafür sorgt seit Mai letzten Jahres die auf der Blumenstraße beheimatete Jugendhilfe Individuell. Seit dem Sommer 2016 hat der Individualpädagogische Träger verschiedene Projekte in Kooperation mit anderen Initiativen und Trägern mit kunstbegeisterten Kindern auf Krefelder Straßen realisiert. So kann man sich derzeit immer noch von der Farbenpracht unterschiedlichster Klebebänder und der Kreativität kleiner Kinderhände auf der Oehlschlägerstraße (Ecke Lewerenzstraße) begeistern lassen.
„In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass rund um die Geschäftsräume der Jugendhilfe individuell ein erhöhter Bedarf an Angeboten für Kinder und Jugendliche mit besonderen Schwierigkeiten besteht, weswegen wir uns bereits 2015 entschieden erste kleinere Urban Art Projekte anzubieten. Als besonders erfolgreich erwies sich dabei „Tape Art“, da hierbei die Teilnehmer auf spielerische Art und Weise kreativ tätig werden konnten ohne große Vorkenntnisse mitbringen zu müssen,“ berichtet Karla Friederici, Leiterin und Gründerin des Anbieters für erzieherische Hilfen Jugendhilfe Individuell. „Im Zuge dieser Arbeit hat sich ein Team um Sven Linnert (Sozialpädagoge B.A.) und Anna Gräser (Studentin der Sozialen Arbeit) gebildet, das nach und nach mit viel Einfühlungsvermögen das Vertrauen der Kinder und Jugendlichen gewinnen und diese so zu einem regelmäßigen Besuch motivieren konnte,“ erinnert sich Friederici zurück.
Denn Jugend ist nicht (nur) laut und wild, sie ist auch engagiert und will gehört werden. Mobile Jugendarbeit als Seismograph auf der Straße und im Viertel nimmt eine große Empörung darüber wahr, nicht gehört und nicht verstanden zu werden. Zu den Aufgaben von Jugendhilfe Individuell gehört es, Unmut, Protest und Wünsche wahrzunehmen und in demokratische Beteiligung zu lenken. Von daher hat es sich die Jugendhilfe Individuell zum Ziel gesetzt, Urban Art-Projekte unter Anleitung professioneller Street-Artisten zu realisieren – um den einheimischen Jugendlichen eine Plattform für die eigene Kreativität zu bieten.
„Wir wissen über die verschiedensten Kostenschätzungen über die Argumente bzw. Befürchtungen, die Urban Art hervorruft. Wir wissen, dass das Miteinander aller Interessengruppen beim Thema ‚Kunst im öffentlichen Raum’ oft nicht einfach ist. Wir wissen auch über die städtischen Bedenken zu Urban Art, obwohl dies keine Randdisziplin mehr ist, sondern ein Massenphänomen ist. Und wir wissen, dass jugendliche Argumentationen zu Urban Art noch nicht gehört wurden,“ erzählt Sozialpädagoge Sven Linnert. Denn seit Jahren sorgen Urban-Art-Aktionen rund um den Globus für Aufsehen. Urban-Art ist zunehmend im öffentlichen Raum zu sehen und verwandelt Häuser und Straßen in bunte Galerien. Mittlerweile sind jene Kunstaktionen auch in der Kinder- und Jugendarbeit angekommen.
Die auf der Blumenstraße beheimatete Jugendhilfe Individuell möchte in den dort ansässigen Geschäftsräumen einen kleinen Urban-Art bzw. Tape-Art-Workshop in den Osterferien vom 10-14.4.
für Kinder und Jugendliche von 9 bis 14 Jahren anbieten.
Tape Art
(englisch Klebebandkunst) ist eine Form von Urban bzw. Street-Art, bei der Kunst zumeist im öffentlichen Raum aus farbigen Klebebändern entsteht. Dabei können verschiedene Klebebänder mit unterschiedlichen Strukturen, Farben und Formen verwendet werden. Dies ist durch ornamentales Arbeiten zum Einstieg sehr niedrigschwellig möglich, sodass schnell ästhetisch ansprechende Ergebnisse geschaffen werden können. Hier steht weniger Technik im Vordergrund, als das reine Ausprobieren, Spaß an der Gestaltung zu finden und sich auszudrücken, um langfristig neues Selbstvertrauen zu schaffen. Durch die Arbeit in der Gruppe werden daneben besonders Teamfähigkeit, Respekt und Toleranz gefördert. Das Arbeiten an zur Verfügung gestellten Flächen in der Öffentlichkeit bietet zudem den Anreiz sich das Viertel zu eigen zu machen und Spuren zu hinterlassen, d.h. sich sichtbar zu machen und in seiner Umgebung zu verorten.
Die Häuser und das Leben in unseren Straßen sind eine bunte Mischung voller Energie und Möglichkeiten! Lasst uns den Raum zwischen den Häusern so gemeinsam gestalten, dass er unsere Nachbarschaft fördert. Am 10.4. fangen wir damit um 15 Uhr damit an.
Der Workshop ist ein weiterer Teil der offenen Werkstatt bei Jugendhilfe Individuell in Krefeld und ist ein weiteres Projekt des Landesprogramms Kulturrucksack in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt KR.
Interessierte Eltern können Ihre Kinder kostenfrei und unentgeltlich unter post@ju-jugendhilfe.de anmelden.
Die Termine:
10.4., 15-19 Uhr
11.4., 15-19 Uhr
12.4., 15-19 Uhr
13.4., 15-19 Uhr
14.4., 15-19 Uhr
gefördert von: